Jede zweite deutsche Heizung veraltet – Erneuerbare weiter auf dem Vormarsch
Erst zur schlechten Nachricht: Technisch veraltet und unzureichend effizient, so lautet das Fazit für 56 Prozent der rund 21 Millionen deutschen Heizungen. ...
Zu diesem wenig erfreulichen Ergebnis kommen der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) und der Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BDH) nach ihrer für 2019 ermittelten Erhebung. Mehr als die Hälfte der Heizungsanlagen ist 20 Jahre und älter – und das obwohl Heizkessel ab einem Alter von 15 Jahren als energetisch ineffizient gelten. Dem Stand der Technik entsprechen also lediglich 5,1 Millionen Gas- oder Öl-Brennwertanlagen und die Anlagen, die erneuerbare Energien mit einbinden, was auf rund 0,9 Millionen Biomassekessel, eine Million Wärmepumpen sowie auf 2,4 Millionen Brennwertgeräte in Verbindung mit einer solarthermischen Anlage zutrifft.
Jetzt zur guten: Bezüglich der Brennstoffnutzung und Anlagentechnik stellt das Schornsteinfegerhandwerk für 2020 dagegen eine positive Entwicklung fest: Während die Anzahl der Ölheizungsanlagen gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent zurückging, nahm die der Gasheizungsanlagen zu. Die Zuwachsraten liegen hier insbesondere im Bereich der Gasbrennwertgeräte (+ 3 %).
Besonders erfreulich ist aber die Tatsache, dass laut BDH der Verkauf von Biomassekesseln um 138 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Und nach einem Absatzplus von 26 Prozent im Jahre 2020 erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) für dieses Jahr einen weiteren Zuwachs, wurden doch im ersten Quartal 2021 bereits 23 Prozent mehr Kollektoren verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Die Erfolgsstory der Erneuerbaren zeigt sowohl die Bereitschaft der Bevölkerung, die Energiewende aktiv mitzugestalten, als auch die Wirksamkeit der staatlichen Förderprogramme.