Hauseigentümer verschenken Sparpotenzial
Eine in Zusammenarbeit von co2online und dem Umweltbundesamt neu entwickelte Datenbank zeigt, dass die Energieeffizienz von Ein- und Zweifamilienhäusern in den Jahren 2002 bis 2012 kontinuierlich deutlich zugenommen hat. Seither halten sich die Fortschritte jedoch in Grenzen. Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online, macht insbesondere die fehlende Heizungsoptimierung dafür mit verantwortlich: „Sparpotenziale durch Sanierung oder Neubau werden verschenkt, wenn anschließend nicht optimiert wird. Eigentümer sollten deswegen den Heizenergieverbrauch regelmäßig prüfen und dann bei Bedarf nachjustieren.“
Durch einen hydraulischen Abgleich können beispielsweise in einem Einfamilienhaus mit 125 Quadratmetern Wohnfläche durchschnittlich 90 Euro Heizkosten jährlich gespart werden. Wird gleichzeitig die Pumpe getauscht und eine Hocheffizienzpumpe eingebaut, ist mit einer zusätzlichen Stromkosteneinsparung von im Schnitt 100 Euro zu rechnen. Die Investitionskosten können dank staatlicher Fördermittel derzeit besonders deutlich gesenkt werden.
Drei Kostenbeispiele für eine Heizungsoptimierung
1. Austausch der Heizungspumpe
Folge: Der Stromverbrauch sinkt deutlich, eventuelle Strömungsgeräusche im Leitungsnetz lassen sich beseitigen, da der Druck einer geregelten Pumpe genau an die Netzerfordernisse angepasst werden kann. Der Einbau einer stromsparenden Hocheffizienzpumpe kostet durchschnittlich 400 Euro, 100 Euro lassen sich durch die staatliche Förderung einsparen. Außerdem spart die neue Pumpe über 100 Euro Stromkosten im Jahr. Die Investition rechnet sich schon nach drei Jahren.
2. Hydraulischer Abgleich mit voreinstallbaren Thermostatventilen
Der hydraulische Abgleich für ein Einfamilienhaus kostet rund 690 Euro. Um diesen vornehmen zu können, müssen die Heizkörper mit voreinstellbaren Thermostatventilen ausgestattet sein. Falls diese fehlen und nachgerüstet werden müssen, entstehen zusätzliche Kosten, die individuell ermittelt werden. 30 Prozent der gesamten Nettoinvestitionssumme sind über die staatliche Förderung sofort erhältlich. Die restliche Investitionssumme amortisiert sich durch die Heizkosteneinsparungen von durchschnittlich 90 Euro jährlich innerhalb von acht Jahren.
3. Pumpentausch und hydraulischer Abgleich mit voreinstellbaren Thermostatventilen
Damit ist die größtmögliche Effizienz zu erreichen. Trotz etwas höherer Investitionskosten rechnen sich diese Maßnahmen durch die Fördergelder und die gesparten Heiz- und Stromkosten in Höhe von 190 Euro jährlich bereits nach fünf Jahren.
Über das Heizungsoptimierungsprogramm der BAFA können in Verbindung mit dem hydraulischen Abgleich – bei fachgerechter Installation – weitere zusätzliche Investitionen und Optimierungsmaßnahmen gefördert werden.
Dazu gehören:
- • voreinstellbare Thermostatventile
- • Einzelraumtemperaturregler
- • Strangventile
- • Technik zur Volumenstromregelung
- • Separate Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik und Benutzerinterfaces
- • Pufferspeicher
- • die professionell durchgeführte Einstellung der Heizkurve